Und wie steht Deutschland dazu…

als die mit Abstand bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Nation der EU?

Versteckt sie sich hinter anderen oder bezieht sie als eigenes Subjekt des Völkerrechts Stellung?

Es ist ja schon einmal gut, dass sich wenigstens die englischsprachigen Länder klar äußern, obwohl ich nicht verstehe, warum sie das an einem historischen Haus der deutschen Geschichte, dem ehemaligen Staatsratsgebäude, tun. Warum nehmen sie nicht ihre eigenen Botschaften?

„Wir stehen zur Ukraine“ sagen die Deutschen nicht in ihrer Hauptstadt und in ihrer Sprache. Deutsche, auch die Älteren, auch die aus dem Osten, werden schon richtig vermuten, dass „We stand with Ukraine“ das bedeutet. Ganz sicher sein können Sie sich aber nicht. Vielleicht heißt das auch „Deutschland steht daneben“?

Es gab einmal eine Untersuchung zu englischsprachigen Werbesprüchen, die von einem großen Teil der Deutschsprachigen missverstanden wurden. Es ticken eben nicht alle so wie die etablierte bessere Gesellschaft.

Zum Beispiel der Klassiker: „Come in and find out“ der Parfümeriekette Douglas. Er wurde von vielen Kunden als „Komm‘ rein und finde wieder heraus“ verstanden, was sicher nicht im Sinne derer sein kann, die die Werbung beauftragt haben.

Viele der jüngeren Deutschen haben kein sprachlich-kulturelles Rückgrat mehr. Sie sind sehr elastisch geworden; sie sind mental entwurzelt und  können gut und leicht vom Eigenen absehen, während ich zum Beispiel beim „Broadcast“ immer noch zuerst an den „Brotkasten“ denke.

Apropos „Deutschland steht daneben“. Ich als Deutscher würde es gar nicht gut finden, wenn die Österreicher aus der EU austreten und sich einer russischen Föderation anschließen wollten. Wenn die „guten Menschen“ konsequent denken würden, könnten sie mich wie im Falle der Ukraine, bloß andersherum, sofort belehren, dass es das gute Recht jeder Nation sei, in Freiheit selbst zu entscheiden, zu welchem Bündnis sie gehören will. (Siehe auch den letzten Abschnitt von Lebenslinien im Dialog erkennen III)

In diesem Beitrag habe ich noch einmal das Anliegen des letzten aufgegriffen, mein Leib- und-Magen-Thema, das ich im ganzen Themenkomplex „Mutter Sprache“ schon viele Male behandelt habe, zum Beispiel hier.

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